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Monsterspeisen

Schon beim Kauen wird mir flau im Magen. Nachtfalter. Ein Kribbeln, das sich unter dem Nabel über die Bauchdecke darüber, das Zwerchfell, das Dekolletee zur Kehle frisst. Dort zieht sich alles zusammen. Der Leib verkrampft sich. Der Hals öffnet sich, schliesst sich ruckartig. Die Organe tun sich schwer in der Entscheidungsfindung: Los werden, oder im Inneren behalten. Das Würgegeräusch geht im Hintergrundlärm von Jammerei und krächzender Musik unter. Der Geschmack driftet vom Geruch weit weg. Kein Vergleich. Es roch praktisch nach nichts. Beim Kauen hat es etwas Modriges, Verfaultes. Das Grau des Eigelbes ist ebenso wenig einladend, wie das durchsichtig-trübe Eiweiss. Das geleeartige Zeugs wabbelt im Mund und mischt sich mit der sandigen, staubtrockenen Konsistenz des Inneren des Eis. Die ersten tausendjährigen Enteneier meines erbärmlichen Daseins.

Ein weiteres Monster von Frankensteins Fabrik nähert sich. Langsam. Humpelnd. Stechender Blick. Fahl-weisse Haut. Das Blut rinnt ihm aus dem linken Mundwinkel. Die halblangen, verfilzten Haare sind anthrazit-perlmutfarben. Es grinst mich an, als es mit meinem verzweifelten Blick, der aus dem Kauen und Würgen resultiert, konfrontiert wird. Die Sehnerven schweifen ab zum Tisch. Dort vernehme ich eine blutrote Flüssigkeit, in der Augäpfel schwimmen.

Der Geruch von verbranntem Fleisch steigt mir in die Nase. Quälerei. Ich sehe in Richtung Toilettentüre, die ich hoffentlich erreiche, bevor es die Kreatur macht. Ich bin näher. Es ist zu schaffen. Nur ein Ziel ...

 

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